Schlaganfall vermeiden, Risikofaktoren verringern

Schlaganfall vermeiden, Risikofaktoren verringern

Bundesweiter "Tag gegen den Schlaganfall" am 10. Mai / Stroke Units an den Ortenau Kliniken Lahr und Offenburg auf Schlaganfälle spezialisiert

Gezielte Vorsorgemaßnahmen und eine gesunde Lebensweise können das Risiko eines Schlaganfalls deutlich verringern. Darauf weisen die Chefärzte der beiden zertifizierten Schlaganfallstationen (Stroke Units) an den Ortenau Kliniken in Lahr und Offenburg zum "Tag gegen den Schlaganfall" am 10. Mai hin. Der von der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe initiierte bundesweite Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Cholesterin tut nicht weh!“.

In Deutschland erleiden rund 270.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall. Im Ortenaukreis sind pro Jahr etwa 2.000 Menschen davon betroffen. Beim Schlaganfall kommt es zumeist durch mangelnde Durchblutung zu einer Minderversorgung an Sauerstoff in bestimmten Hirngebieten, so dass Nervenzellen absterben. Die Erkrankung trifft nicht nur ältere Menschen, auch jüngere Menschen und sogar Kinder können davon betroffen sein. Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung.

Zu hohe Cholesterinwerte sind neben zu hohem Blutdruck und einem Diabetes die häufigste Ursache für einen Schlaganfall. Wenn auf Dauer eine erhöhte Menge an LDL-Cholesterin im Blut zirkuliert, lagert es sich an den Gefäßwänden ab. Diesen Vorgang nennt man auch Atherosklerose, „Arterienverkalkung“ im Volksmund. Sie kann zu einem Gefäßverschluss führen. Ein hoher Cholesterinspiegel ist nicht selten genetisch bedingt, die Betroffenen spüren ihn nicht.

"Um langfristig das Schlaganfallrisiko zu verringern, ist es besonders wichtig, die entsprechenden Risikofaktoren zu erkennen und zu behandeln", betont Privatdozent Dr. Christian Blahak, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurogeriatrie am Ortenau Klinikum Lahr. Dazu gehörten vor allem der Bluthochdruck, der Diabetes mellitus, Vorhofflimmern, Rauchen sowie Übergewicht und Bewegungsmangel. Vorbeugend sei neben einer ausgewogenen Ernährung auch eine regelmäßige Bewegung im Alltag. "Besser ist es, die Treppe statt den Aufzug zu benutzen und das Auto stehen zu lassen und mit dem Fahrrad in die Stadt oder zur Arbeit zu fahren", rät der Neurologe. Darüber hinaus sollten die Cholesterinwerte regelmäßig frühzeitig überprüft werden, insbesondere dann, wenn bereits Schlaganfälle und Herzinfarkte in der Familie vorkamen.

Kündigt sich ein Schlaganfall an, ist es sehr wichtig, die Symptome zu erkennen und schnell zu handeln", so Privatdozent Dr. Vincent Ries, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl. Eine plötzlich auftretende Lähmung oder ein Schwächegefühl im Arm, ein hängender Mundwinkel, plötzlich auftretende Sprech- oder Sprachstörungen sowie Sehstörungen, Schwindel und Gangunsicherheit können Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Tritt eines oder mehrere dieser Symptome auf, sollten Betroffene oder Angehörige sofort den Notruf 112 anrufen. "Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!", so Privatdozent Dr. Ries. "Denn besonders beim Schlaganfall gilt: Je schneller der Betroffenen medizinisch versorgt wird, umso größer sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung."

Die beiden von der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft (DSG) zertifizierten Stroke Units am Ortenau Klinikum sind auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert und bieten alle Behandlungsmöglichkeiten. "In den ersten Stunden nach dem Schlaganfall sind die Möglichkeiten einer Behandlung am besten", so Privatdozent Dr. Blahak. Nach wie vor ist die wesentliche Therapie in der Akutphase des Schlaganfalls die sogenannte Thrombolyse. Dabei wird ein Blutgerinnsel in einem verschlossenen Gefäß mit Hilfe eines Medikaments aufgelöst, um die besonders empfindlichen Nervenzellen im Gehirn wieder mit Sauerstoff versorgen zu können. Am Ortenau Klinikum in Lahr kann ein verschlossenes Gefäß im Gehirn zudem mittels eines Katheters wiedereröffnet werden, um das Ausmaß der Hirnschädigung zu reduzieren. Das als Thrombektomie bezeichnete relativ schonende, interventionelle Verfahren hat die Lahrer Fachklinik in den vergangenen Jahren etabliert. In enger Zusammenarbeit beider Stroke-Units werden auch die Schlaganfall-Patienten aus Offenburg bei Notwendigkeit mittels Thrombektomie behandelt.

Weitere Informationen zu den Stroke Units am Ortenau Klinikum unter www.ortenau-klinikum.de.

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Portrait: Privatdozent Dr. Christian Blahak
Portrait: Privatdozent Dr. Christian Blahak Bild: Ortenau Klinikum
Portrait: Privatdozent Dr. Vincent Ries
Privatdozent Dr. Vincent Ries Bild: Ortenau Klinikum

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