Gefäßverkalkung, sogenannte Atherosklerose, ist der wesentliche Faktor, der zu Herzinfarkten führt. Nach wie vor gehören Herzinfarkte zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Zu den Risikofaktoren für Atherosklerose und damit auch für Herzinfarkte zählen unter anderen die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Diabetes mellitus, Rauchen und dauerhaft erhöhte Blutcholesterinwerte. Oft liegen gerade im fortgeschrittenem Alter mehrere Risikofaktoren vor.
Um das Bewusstsein für das Gesundheitsrisiko erhöhter Cholesterinwerte zu schärfen, hat die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) den 14. Juni zum „Tag des Cholesterins“ ausgerufen. „Viele Menschen kennen weder ihren Cholesterinwert noch ihr individuelles Herz-Kreislauf-Risiko“, berichtet Professor Dr. Philipp Diehl, Chefarzt des Departments Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Akutgeriatrie (OG) und Intensivmedizin an den Ortenau Kliniken Lahr und Offenburg. Ist der Cholesterinwert im Blut dauerhaft zu hoch, so könne es langfristig zu Ablagerungen wie auch Gefäßverkalkungen (sogenannten Atherosklerose) kommen. Die Atherosklerose wiederum führt häufig zu Durchblutungsstörungen am Herz, am Gehirn und in den Beinen. Das Risiko für Herzinfarkte sei dadurch relevant erhöht. Professor Dr. Diehl rät deshalb zu regelmäßigen Kontrollen der Cholesterinwerte und Blutfette.
Herzinfarktzentrum am Ortenau Klinikum
Bei einem akuten Verschluss einer Herzkranzarterie erleidet der Patient einen Herzinfarkt mit lebensbedrohlichen Folgen. „Bei einem Herzinfarkt ist es ausgesprochen wichtig, dass die betroffenen Patienten möglichst schnell die verschlossene Arterie durch einen Herzkathetereingriff wiedereröffnet bekommen“, so Professor Dr. Diehl. Am Ortenau Klinikum steht dafür das Herzinfarktzentrum mit Herzkatheter in Lahr und Offenburg zu Verfügung. In Lahr können Patienten mit Herzinfarkt rund um die Uhr behandelt werden. Innerhalb von 15 Minuten nach Eintreffen des Herzinfarktpatienten ist grundsätzlich zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Notfallkatheter-Behandlung möglich. In Offenburg wird die Notfallkatheter-Behandlung derzeit von Montag bis Freitag in der Regelarbeitszeit vorgehalten. Ziel ist, möglichst bald eine 24/7 Dienstbereitschaft auch für Offenburg zu etablieren.
„Um eine optimale Behandlung der Herzinfarktpatienten zu ermöglichen ist eine reibungslose, hochprofessionelle Zusammenarbeit sowohl mit dem Rettungsdienst, als auch mit anderen Akutkliniken von immanenter Bedeutung“, so Professor Dr. Diehl. „Durch dieses hochprofessionelle Zusammenspiel können Zeitverzögerungen bei Diagnosestellung, beim Patiententransport und damit letztlich auch bei der Behandlung der Herzinfarktpatienten werden.“
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