Herzinfarktzentrum Ortenau
Ärztliche Leitung
Prof. Dr. Philipp Diehl
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin
Tel. 07821 93-2403
Fax 07821 93-2183
Der Herzinfarkt zählt hierzulande zu den häufigsten Todesursachen. Zu einem Herzinfarkt kommt es, wenn sich ein Herzkranzgefäß verschließt und ein Teil des Herzmuskels nicht mehr durchblutet ist. Dann zählt jede Minute, um das Leben des Patienten zu retten. Im Herzinfarktzentrum am Ortenau Klinikum in Lahr, das Teil der Medizinischen Klinik (Kardiologie, Pneumologie, Intensivmedizin) ist, erhalten Patienten die bestmögliche Notfallversorgung.
Herzinfarktzentrum am Ortenau Klinikum in Lahr
Als einziges Akut-Krankenhaus im Ortenaukreis behandelt das Ortenau Klinikum in Lahr akute Herzinfarkte rund um die Uhr mittels Notfall-Herzkatheteruntersuchung. Pro Jahr werden hier mehr als 500 entsprechende Eingriffe bei akutem Herzinfarkt durchgeführt. Vier Kardiologen mit großer Erfahrung in der Katheterbehandlung von Herzkranzgefäßverengungen teilen sich den damit verbundenen Bereitschaftsdienst. Innerhalb von 15 Minuten nach Eintreffen der Patienten ist zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Notfallkatheter-Behandlung möglich. Von größter Wichtigkeit ist auch die gute Zusammenarbeit mit Notärzten und anderen Akutkliniken: Dies verhindert Zeitverzögerungen bei der Diagnose und beim Transport der Patienten.
Die Herzkranzgefäße sind Schlagadern, die sauerstoffreiches Blut in den Herzmuskel hinein transportieren. Gelangt in eines dieser Gefäße ein Blutgerinnsel, kann ein Teil des Herzens nicht mehr mit Blut versorgt werden. Meist entstehen solche Gerinnsel in krankhaft veränderten Arterien, die durch Fetteinlagerungen und Verkalkungen verengt sind. Unmittelbare Folge: Die lebenswichtige Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff ist unterbrochen, die Pumparbeit stockt. Gelingt es nicht schnellstens, das verstopfte Herzkranzgefäß wieder zu öffnen, sterben Teile des Herzmuskels. Im schlimmsten Falle versagt das Herz ganz.
Die Anzeichen für einen Herzinfarkt können individuell höchst unterschiedlich sein. Dazu zählen:
- mehrminütige Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schultern, Hals und Kiefer ausstrahlen
- Engegefühl im Brustbereich, heftiger Druck und/oder Brennen im Brustkorb
- Atemnot, Übelkeit, Brechreiz, Angst
- Schwächegefühl (auch ohne Schmerz), Bewusstlosigkeit
- blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß
Beim geringsten Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte sofort der Notarzt gerufen werden (Tel. 112).
Die oft lebensrettende Methode, um einen akuten Herzinfarkt erfolgreich zu behandeln, ist die schnelle Wiedereröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes. Dazu wird dem Patienten im Herzkatheterlabor ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch – der Katheter – über eine Ader eingeführt. Der Arzt steuert den Katheter bis zum Herz beziehungsweise dem verschlossenen Gefäß. Dort erfolgt die sogenannte Ballondilatation: Ein am Katheter angebrachter Ballon wird langsam entfaltet – das verengte Gefäß weitet sich, das Blut kann wieder frei zirkulieren. Zur zusätzlichen Stabilisierung wird anschließend häufig noch eine Gefäßstütze, ein Stent, eingesetzt. Die Erfolgsrate dieser Methode ist hoch: Bei bis zu 98% der Patienten kann auf diese Weise das verschlossene Herzkranzgefäß wiedereröffnet werden.