Palliative Medizin und Pflege
Palliative Medizin und Pflege
Ärztliche Leitung
Prof. Dr. Leonhard Mohr
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Endokrinologie,
Diabetologe DDG
Tel. 07821 93-2400
E-Mail: Leonhard.Mohr(at)ortenau-klinikum.de
Palliativ heißt „lindern“. Es ist aus dem lateinischen Wort „pallium“ abgeleitet, das einen mantelartigen Überwurf bezeichnet. Palliative Medizin und Pflege beinhalten eine aktive und umfassende Behandlung, Pflege und Begleitung von schwerkranken und sterbenden sowie alten und pflegebedürftigen Menschen.Das Ziel palliativer Medizin und Pflege ist die Erhaltung einer bestmöglichen Lebensqualität. Ziel ist nicht die Verlängerung des Lebens um jeden Preis.
Wann beginnen palliative Medizin und Pflege?
Palliative Medizin und Pflege beginnen, wenn eine Erkrankung so weit fortgeschritten ist, dass nach menschlichem Ermessen keine Heilung mehr möglich ist.
Im Vordergrund stehen die individuellen Bedürfnisse des kranken Menschen. Ein Hauptanliegen palliativer Hilfe ist die Linderung belastender Symptome wie Schmerzen, Ernährungsprobleme, Atemnot und andere. Die Kranken entscheiden gemeinsam mit dem Betreuungsteam, welche Therapien und Unterstützungsmöglichkeiten angewandt werden sollen.
Körperliches Wohlbefinden
Das Lindern von Beschwerden wie z.B. Schmerzen, Atemnot und Durst.
Das Fördern des Wohlbefindens durch eine ganzheitliche Pflege. Angehörige werden für viele Verrichtungen angeleitet und können somit nach ihren persönlichen Möglichkeiten einen aktiven Beitrag zum Wohlbefinden ihres Nächsten leisten.
Psychisches Wohlbefinden
Den Kranken soll geholfen werden, in ihrer Situation mit belastenden Veränderungen umzugehen. Sie sollen ehrliche, einfühlsame Antworten erhalten und ihre Gefühle ausdrücken dürfen.
Sie sollen spüren, dass auch ihre Bezugspersonen unterstützt und begleitet werden.
Soziale Aktivität
Viele Kranke sind nicht mehr so aktiv wie vorher, aber oft können sie Erlebnisse und Beschäftigungen um so intensiver erfahren.
Die Kranken können z.B.
- etwas tun, was sie schon immer tun wollten
- Zeit mit der Familie oder mit Freunden verbringen
- Musik hören oder Filme anschauen
- Spazierfahrten unternehmen
- schön angezogen, rasiert, frisiert, vielleicht geschminkt sein, gut riechen
Auch beim Erledigen spezifischer Angelegenheiten wird den Kranken geholfen.
Für welche Patienten ist die Palliativeinheit gedacht?
Es muss eine krankenhausbedürftige Erkrankung vorliegen, bei der eine Heilung nach menschlichen Ermessen nicht mehr möglich erscheint. Der Hausarzt kann auf die Palliativeinheit einweisen.
Ist palliative Medizin und Pflege nur Schmerztherapie?
Nein, aber es ist unser Anliegen, durch eine individuell angepasste Schmerztherapie zu einer möglichst hohen Lebensqualität beizutragen. Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen, die zu einer Entlastung der Patienten führen, um beispielsweise das Atmen oder die Essensaufnahme zu erleichtern. Im Einzelfall kann es auch entlastende Operationen oder symptomlindernde Chemotherapien geben.
Ist die Palliativeinheit eine Sterbestation?
Nein, trotzdem werden immer wieder dort auch Menschen sterben. Ziel unserer Bemühungen ist es, in Zusammenarbeit mit der Brückenpflege und dem Sozialdienst die Rückkehr der Patienten in ihre eigene häusliche Umgebung zu ermöglichen. Ein Patient kann durchaus immer wieder zwischen zu Hause und der Palliativeinheit wechseln.
Was passiert, wenn die Krankheit eine unerwartete Besserungstendenz zeigt?
Die Situation wird laufend überprüft, so dass die Therapien den neuen Realitäten angepasst werden können.
Ist die Palliativeinheit vor allem für ältere Menschen da?
Nein, diese Betreuung steht Menschen jeden Alters offen.
Werden palliative Medizin und Pflege nur bei Menschen mit Krebserkrankungen angewendet?
Nein, nicht die Art der Erkrankung ist ausschlaggebend, sondern das fortgeschrittene, unheilbare Krankheitsstadium und die belastenden Auswirkungen.
Wer gehört zum Team der Palliativeinheit?
Es sind in erster Linie speziell ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte der Station S3. Unterstützt werden sie von den anderen Fachabteilungen des Ortenau Klinikums sowie auf Wunsch von den Krankenhausseelsorgern und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Hospizvereins Lahr. Kranke, deren Familien und Freunde sind nicht nur Empfänger palliativer Medizin und Pflege, sondern ebenfalls wichtige Teammitglieder.
Was machen die ehrenamtliche Helferinnen und Helfer?
Sie haben immer ein offenes Ohr für besondere Wünsche und haben Zeit, zuzuhören und da zu sein. Sie unterstützen Kranke und Angehörige in vielen wichtigen Details und mit einfachen pflegerischen Handreichungen. Diese Unterstützung ist als Angebot zu verstehen, das die Patienten annehmen oder ablehnen können.
Wo befindet sich die Palliativeinheit am Ortenau Klinikum in Lahr?
Die Palliativeinheit ist Teil der Station S3 im Südbau des Klinikums.
Wie ist die Palliativeinheit ausgestattet?
Die Palliativeinheit besteht aus zwei Einzel- und einem Doppelzimmer. Die Einzelzimmer sind mit Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige ausgestattet. Darüber hinaus steht ein separater Aufenthaltsraum mit Küchenzeile zur Verfügung.
Kontakt Klinikum Lahr
Ortenau Klinikum Lahr
Klostenstr. 19
77933 Lahr
Tel. 07821 93-0
E-Mail: klinikdirektion.lah(at)ortenau-klinikum.de