Das Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch wird Ende Dezember sein geburtshilfliches Angebot in Oberkirch einstellen und in die seit Oktober 2018 bestehende Hauptabteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Achern integrieren. Das Ortenau Klinikum setzt damit eine Entscheidung des Kreistages vom 24. Juli 2018 um.
„Mit der Bündelung in der Hauptabteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Achern können wir künftig die frauenklinische Versorgung im Norden des Ortenaukreises weiter stabilisieren, durch ein erweitertes Raumangebot in Achern das Konzept einer familienfreundlichen Geburtshilfe stärken und die in unserer Klinik in Achern vorhandene fachübergreifende Expertise im Falle von Komplikationen bei einer Geburt nutzen“, betont Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller. Auch mit dieser im Rahmen der Fortschreibung des Modell Landrat beschlossenen Maßnahme sei das Ortenau Klinikum bei der Umsetzung seiner Zukunftsplanung somit voll im Zeitplan.
Die letzte Entbindungsmöglichkeit an der geburtshilflichen Abteilung in Oberkirch wird bis Mittwoch, 18. Dezember bestehen. Bis zu diesem Termin ist die Geburtshilfe einschließlich OP-Bereich (Sectio) voll arbeitsfähig. Im Anschluss soll der Umzug in die Hauptabteilung nach Achern am 19. Dezember abgeschlossen werden. „Unser Ziel ist es, das keine Patientinnen umziehen müssen“ betont Bernd Boschert, Pflegedirektor am Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch. Die Abteilung wird deshalb Schwangere nur noch bis Samstag, 14. Dezember, 24 Uhr, aufnehmen und so die notwendige Verweildauer der Mütter und der Neugeborenen berücksichtigen. „Wir gehen davon aus, dass bis zum Umzug alle Frauen nach der Geburt mit ihren Kindern aus der Klinik entlassen werden können“, so Boschert.
Schwangere Frauen aus Oberkirch und dem Renchtal haben zukünftig die Möglichkeit, ihre Kinder in den Geburtshilfen in Achern, Offenburg oder Lahr zur Welt zu bringen. „Die Kliniken in Achern und Offenburg haben durch teilweise umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen sowie verschiedene organisatorische Maßnahmen ihre Kapazitäten in der Geburtshilfe erhöht und sind bestens auf zusätzliche Geburten vorbereitet“, so Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller. Das Ortenau Klinikum rechnet damit, dass die bisher rund 500 Geburten im Jahr in Oberkirch sich mit rund 300 auf Achern und rund 200 auf Offenburg verteilen werden, möglicherweise auch in geringem Umfang auf Lahr.
Zur Integration der Oberkircher Geburtshilfe in die Hauptabteilung in Achern hat die Klinik in Achern die Räumlichkeiten der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe grundlegend saniert und erweitert. So wurden auf der bisherigen chirurgischen Station 4A in der 4. Etage der Klinik in Achern für die Wöchnerinnen und gynäkologischen Patientinnen zehn Patientenzimmer mit neuer Sanitäreinrichtung (Dusche und WC) ausgestattet. Zudem hat die Klinik einen neuen Funktionsbereich mit Phototherapie, Wickelzimmer, Milchküche und Stillzimmer hergestellt. Insgesamt stehen der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nach dieser baulicher Sanierung der Station 29 Betten zur Verfügung (20 Betten Geburtshilfe und neun Betten Gynäkologie).
In der 6. Etage des Klinikgebäudes in Achern wurde der Entbindungsbereich um einen dritten Kreißsaal, zwei Geburtsvorbereitungsräume, Aufnahme- und Untersuchungszimmer, Bereitschaftsdienstzimmer, einen Aufenthaltsbereich für Angehörige und weitere Funktionsräume vergrößert. Für diese Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen hat das Ortenau Klinikum insgesamt rund 2,4 Millionen Euro investiert.
Auch der überwiegende Teil des Personals der Geburtshilfe in Oberkirch wechselt nach einem entsprechenden Angebot des Klinikverbundes an die Abteilung in Achern. Ebenso werden die beiden bisherigen Belegärzte aus Oberkirch ihre Tätigkeit in der Abteilung in Achern fortsetzen. Insbesondere werden sie turnusmäßig am Rufdienst der Klinik in Achern teilnehmen. Darüber hinaus werden sie auch künftig ambulante Operationen am Ortenau Klinikum in Oberkirch durchführen. Beide Ärzte stehen somit weiterhin zur Versorgung der Patientinnen zur Verfügung.
An der Geburtshilfe in Offenburg wurden durch verschiedene organisatorische Maßnahmen zusätzliche Betten geschaffen und die Station bestmöglich entlastet. Geplant ist darüber hinaus eine bauliche Erweiterung des Mutter-Kind-Zentrums in Offenburg mit zusätzlich zehn Betten und einem zusätzlichen Kreißsaal. Die dafür notwendige Investition ist bereits vom Kreistag beschlossen.
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Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch führt Geburtshilfen in Hauptabteilung zusammen
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