Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?
Die beiden Solisten hatten eine bunte Mischung aus Klavierstücken, Canzonen, Opernarien, Gedichten und Tagebuchtexten zusammengestellt und entführten das Publikum ins Land der Sehnsucht, nach Italien und in den Süden Europas.
Für die typischen italienischen Momente und Emotionen sorgte der von Roswitha Aulenkamp gefühlvoll begleitete Tenor Theodor H.C. Hoffmeyer mit seinen temperamentvollen Auftritten. Leidenschaftlich, stimmgewaltig und mit viel Gestik und Mimik interpretierte er Arien aus Guiseppe Verdi’s „Ein Maskenball“ und „Der Troubadour“; ebenso italienische Canzonen, die von Liebe, Sehnsucht und Trauer erzählen.
Neben ihrer Tätigkeit als Pianistin, Komponistin, Dozentin an der Musikhochschule in Kassel und der Unterrichtungstätigkeit in ihrer Klavierwerkstatt für Kinder hat sich Roswitha Aulenkamp zur Aufgabe gemacht, Werken von Komponistinnen zu ihrem Recht zu verhelfen. So waren zwei Stücke von Fanny Hensel-Mendelssohn, der älteren Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu hören, die sich in ihrer Virtuosität und in ihrem Wohlklang jederzeit mit denen ihrer männlichen Kollegen der beginnenden Romantik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts messen können. Allerdings war es zur damaligen Zeit nicht üblich, dass Werke von Komponistinnen veröffentlicht wurden.
Zum Höhepunkt des Abends wurden die von Roswitha Aulenkamp bearbeiteten und mit einer nicht zu überbietenden Spielkunst vorgetragenen Variationen über das bekannte „Concierto de Aranjuez“ des Spaniers Joaquin Rodrigo. Diese wurden vom Publikum mit begeistertem Beifall honoriert. Mit zwei Zugaben bedankten sich die Künstler bei ihren Zuhörern für die stehenden Ovationen und ließen die Soiree mit Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ feierlich ausklingen.